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Orkus Magazin – 08-2014

Orkus Magazin – 08-2014

Im Orkus! Magazin Ausgabe 08-2014 ist ein Artikel über uns … Grundlage dafür war ein Interview, leider wurde dies im Artikel stark gekürzt. Hier das gesamte Interview:

Orkus!: Ihr hattet euch in letzter Zeit ja auf euer Internet-TV-Projekt konzentriert. Wie wurde das denn angenommen? Und woran habt ihr das konkret gemerkt?

Dörthe: Nach dem Album „Hälfte des Lebens“ wollten wir das ganze Thema „breiter“ anlegen und nicht nur auf die reine musikalische Komponente beschränken. Ein Videopodcast, der sich inhaltlich vor allem mit jenen Dichtern die auch eine Vertonung finden beschäftigt, lag da Nahe. Die Zuschauer können sich dabei immer eine passende Vertonung von uns dazu runterladen. Die ersten 100 Downloads sind dabei kostenlos, dieses Limit wird in der Regel recht schnell erreicht, was für uns ein Indikator ist, dass dies gut angenommen wird.

Orkus!: Das TV-Projekt war eine von euch im immer schwieriger werdenden Musikmarkt bewusst gewählte Alternative. Nun doch wieder ein neues Album von euch. Wie kam es zu dieser Entscheidung? Gab es einen konkreten Auslöser dafür, einen konkreten Grund dafür? (Wenn ja, welchen oder welche?)

Dörthe: Einige der Lieder auf diesem Album sind ursprünglich für Bacio di Tosca TV produziert worden. Da die ersten kostenlosen 100 Downloads oft recht schnell erreicht werden, gab es ja bislang keine andere Möglichkeit diese zu bekommen. Gleichzeitig kamen auch immer wieder Anfragen von Leuten die generell lieber ein klassisches Album in den Händen halten wollten. Um diesen beiden Anliegen gerecht zu werden, haben wir im Zuge der Album Produktion diese Lieder noch einmal überarbeitet und professionell gemastert. Diesen Grundstock haben wir dann mit bisher unveröffentlichten Liedern, wie z. B. dem Clubtrack und den Chansons erweitert.

Joerg: Übrigens, jeder der uns auf Bacio di Tosca TV mindestens 5 EUR gespendet hat, bekommt das Album übrigens noch vor der offiziellen VÖ kostenlos nach Hause geliefert – also ihr Lieben, freut euch drauf! Dies ist unser Geschenk für euch, um uns für die Unterstützung zu bedanken – weiter so!!!

Orkus!:  Ich habe gehört, dass es euer neues Werk als Relief-CD geben wird. Erzählt doch mal bitte etwas darüber. Was können wir uns darunter vorstellen und wie seid ihr auf die Idee gekommen? Und: wird das euer zukünftiges Veröffentlichungs-Format sein, um sich von den Standard-Tonträgern abzuheben, oder ist das ein einmaliges Projekt?

Joerg: Bei der zum Patent angemeldeten Relief-CD ist es möglich, auf der Oberfläche Verzierungen anzubringen … wir haben an deren Entwicklung über zwei Jahre gearbeitet und richtige Pionierarbeit geleistet! Jede CD wird mit einem dunkelrot funkelnden Swarovski ™ Stein verziert und damit zum echten Unikat! Der Swarovski ™ Stein bildet mit dem Dolch aus dem Logo und einem Pentagramm dabei eine Einheit. Das Pentagramm Symbol sollte im Mittelalter vor der Pest schützen … bei uns hilft das vielleicht gegen Raubkopien (lacht)! Über den Hintergrund zu dem Pentagramm Symbol gibt es übrigens auch eine sehr interessante Bacio di Tosca TV Folge – ich glaube das war Folge 2!

Orkus!: Ist diese Relief-CD dann das Format, in dem “Was ich liebe” erscheint, oder eine etwas exclusivere Veröffentlichungs-Variante neben dem konventionellen Format?

Joerg: Bislang ist keine „Standard“ Variante geplant und so gibt es das Album ausschließlich als Relief-CD. Da der Herstellungsaufwand allerdings doch recht hoch ist, sichert ihr euch am besten ein Exemplar von dieser Erstauflage, denn wir wissen noch nicht was die Zukunft bringt!

Orkus!: Nach welchen Kriterien habt ihr die Stücke eures neuen Albums ausgewählt? Folgen Sie alle einer übergeordneten Thematik, vielleicht der im CD-Titel angesprochenen? Oder ist es eine lose Folge von Liedern?

Dörthe: Die ersten drei Alben waren Konzeptalben, über Tod, Liebe und Leben. Bei diesem Album ist das erstmalig nicht so. Es enthält also ganz unterschiedliche Lieder zu verschieden Themen und Stimmungen. Es ist auch persönlicher als seine Vorgänger, quasi eine Sammlung von Texten die meinen eigenen Seelenzustand widerspiegeln. Ich finde immer wieder Texte, die meine eigenen Empfindungen sehr gut beschreiben, ohne pathetisch zu wirken. Diese dann zu vertonen und dabei genau mit dieser Stimmung auch musikalisch zu unterlegen ist einfach toll, aber auch immer eine Herausforderung.

Orkus!: Was liebt ihr denn – im Leben, an Menschen, im Kleinen und im Großen, … – auch, wenn es vielleicht seltsam ist?

Dörthe: Am Leben liebe ich die Möglichkeit der sinnlichen Erfahrungen und an Menschen den Mut und die Fähigkeit sich auf diese einzulassen und sie zu teilen. Im Kleinen wäre das z. B. ein guter Wein oder ein besonders leckeres Essen, im Großen z.B. ein Konzertbesuch mit Musikern, deren Darbietung man ihre Liebe und Begeisterung für die Musik anhört und mitfühlt. 

Orkus!: Wie kam es zur Zusammenarbeit mit Rainer Bielfeldt und was waren die Gründe dafür, dass ihr so ein Stück mit einem Gastmusiker zusammen aufnehmen wolltet?

Dörthe: Die Zusammenarbeit mit Rainer hat sich eher zufällig ergeben, als ich ihn über einen Textdichter Wettbewerb kennengelernt hatte. Er hatte das Playback dazu beigesteuert und ich habe dort einen Text drauf gemacht. Das Ergebnis fanden Rainer und ich dann beide gut und so haben wir es jetzt auf das Album genommen!

Orkus!: Dörthe, Du hast ja nun auch eigene Lyrics in die CD mit eingebracht. Schreibst Du schon länger selbst und hast diese Texte nur noch nie ein einen eurer Tonträger bringen wollen oder hast Du vollkommenes Neuland betreten?

Dörthe: Neuland habe ich nicht betreten, ich hatte ja schon zu Charitona Zeiten eigene Texte verfasst. Bacio di Tosca hingegen ist ja ursprünglich darauf konzipiert, Dichtung in Anlehnung an das romantische Kunstlied zu vertonen. Seit einiger Zeit, spukt aber ein wenig die Idee von einem Album mit eigenen Texten im Stil des „Chanson Noir“ in meinem Kopf herum. Die zwei Chansons mit eigenen Texten auf diesem Album sind quasi ein kleiner Vorgeschmack. Ich bin schon sehr neugierig auf die Reaktionen zu diesen Liedern … vielleicht wird da ja mehr draus!

Orkus!: Einer der neuen Songs passt gut in die Clubs und ist vielleicht für die Kenner eurer früheren Veröffentlichungen eher eine Überraschung. Ein Bruch mit eurer bisherigen künstlerischen Vorgehensweise oder eher Ergänzung? Wie passt das zum „großen Rest“ des neuen Albums?

Dörthe: Wir hatten letztes Jahr von unserem Label einen Stand mit einer 4qm Bühne auf dem M’era Luna (dieses Jahr übrigens auch wieder). Dort habe ich dann regelmäßig über den Tag verteilt Live Performances gemacht, welche per Kopfhörer als „Silent concert“ übertragen wurden. Unter den Liedern war auch die Rohfassung von „Liebe“ und nach jeder Performance kamen die Leute zu mir und wollten das Album kaufen, auf dem dieses Lied wäre. Leider gab es das Lied noch auf keiner CD oder sonst wie zu erwerben und das war auch ein Impuls das vorliegende Album anzugehen.

Orkus!: An das Ende eurer neuen Scheibe habt ihr eine Live-Version von „Die Eichen“ gesetzt. Wie gehört diese eine Live-Variante zu den Studio-Songs der CD? Ist „Die Eichen“ euch euch besonders wichtiges Lied?

Dörthe: Über Bacio di Tosca TV ist das Militärhistorische Museum in Dresden auf Bacio di Tosca aufmerksam geworden. Für die Museumnacht im Juli 2013 wurde noch nach einem musikalischen Programm als Einstimmung für die im folgenden Herbst anstehende Ausstellung „Blutige Romantik“ gesucht, das Konzept von Bacio di Tosca passte dort sehr gut. Die Vertonung von „Die Eichen“ von Theodor Körner war vor allem ein Wunsch des Kurators der Ausstellung, allerdings habe ich nur die ersten zwei Strophen des Gedichtes vertont. So ist es einfach runder und zeitloser. Über die Ausstellung haben wir dann auch eine Folge gemacht – es ist wirklich sehr interessant zu erfahren, dass die Romantik durchaus ihre Schattenseiten hatte und welche Nachwirkungen diese langfristig auch noch hatten. „Die Eichen“ ist also so gesehen auch ein durch das Video Magazin entstandenes Lied.

Orkus!: Gibt es vielleicht überhaupt ein Lied aus eurem Repertoire, das euch über die Jahre immer wichtiger geworden ist, eine große Bedeutung für euch hat? Oder bevorzugt ihr keines eurer musikalischen Kinder?

Dörthe: „Musikalische Kinder“ – so habe ich das noch nie gesehen, trifft es aber ganz gut! Bevorzugen vielleicht insofern, dass ich bestimmte Lieder besonders gern live singe, da ich mich stimmlich sehr wohl mit ihnen fühle. Aber sonst hat jedes Lied für sich seine ganz eigene Bedeutung für mich, da könnte ich mich jetzt nicht für ein „Lieblingslied“ entscheiden.

Orkus!: Ich habe zu Beginn schon den Umstand des schwieriger werdenden Musikmarktes erwähnt, mit dem gerade alternative Kunst abseits des Pop/Rock/Schlager-Mainstreams zu kämpfen hat. Wie seht ihr denn da die weitere Entwicklung? Und wie kann man sich als Künstler dabei vielleicht doch behaupten? Oder geht es eben doch nur noch, sich für den Lebensunterhalt in konventionellen Jobs zu verdingen und mit dem Geld, das übrig bleibt, die künstlerischen Ideen zu realisieren?

Dörthe: Dass Kunst es schwer hat sich zu behaupten, ist nicht nur ein Phänomen der Gegenwart, wie folgendes Zitat von Friedrich Schiller verdeutlicht: „…Der Nutzen ist das große Idol der Zeit, dem alle Kräfte frohnen und alle Talente huldigen sollen. Auf dieser groben Waage hat das geistige Verdienst der Kunst kein Gewicht und aller Aufmunterung beraubt, verschwindet sie von dem lärmenden Markt des Jahrhunderts.“ Künstler waren schon immer Idealisten, letzten Endes ist wichtig, dass man liebt was man tut. Die sogenannten „Brotjobs“ müssen dabei ja nicht zwangsläufig weniger erfüllend sein und können sich durchaus auch gut mit den künstlerischen Ambitionen ergänzen.

Orkus!: Und wie geht es konkret bei Bacio di Tosca weiter? Entstehen vielleicht gerade auch wieder neue Songs, auch mit eigenen Lyrics? Oder neue TV-Folgen?

Dörthe: Wir wollen das Gesamtkonzept noch weiter ausbauen, das bedeutet natürlich weitere Folgen, neue Lieder, Live-Auftritte! Das akustische Konzert im Rahmen der Museumsnacht in Dresden hat mir z. B. viel Spaß gemacht, es wäre toll wenn sich dafür noch ein paar Veranstalter begeistern würden. Wenn der Track „Liebe“ weiterhin auf gute Resonanz stößt gibt’s vielleicht auch wieder ein paar Festivalauftritte mit den Tänzerinnen Xarah und Natsumi, da hätte ich auch wieder große Lust zu!

 

Das Interview führte Axel Schön!

08-2014


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